Vorsicht bei Codec Packs

 

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Typ

Testbericht für Fortgeschrittene

Kategorie

Audio, Video & Multimedia

Sprache

Deutsch

Autor

Stefan Trost Media

Eintrag

23.07.2011

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Über den Autor

Stefan Trost ist Entwickler von Software und Weblösungen und kümmert sich auch gerne um Ihre Anliegen. Kontakt

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Artikel von Stefan Trost Media

So genannte Codec Packs wie beispielsweise K-Lite, HelDecPack, XP Pack, Vista Pack, Nimo oder Tsunami versprechen viel. Mit nur einer Installation sollen so viele Audio und Video Codecs installiert werden, dass danach alle Mediendateien auf dem Computer abgespielt werden können, ohne sich um Weiteres zu kümmern. Ein klarer und entscheidender Vorteil der Packs ist natürlich, dass nicht jeder Codec einzeln mühsam heruntergeladen und installiert werden muss und Sie auf einen Schlag alle gängigen Codecs erhalten. Aber halten die Packs ansonsten Ihr Versprechen oder ist Vorsicht geboten?

Zahlreiche Probleme

Die meisten Nutzer, die ein Codec Pack installieren, wissen nicht, was während einer solchen Installation passiert. Dabei sind die Eingriffe in das System und in die Registry bei einigen Codecs enorm. Gerade wenn Sie versuchen, mehrere Packs gleichzeitig zu installieren oder einfach alles installieren, was Sie finden, kann es passieren, dass einige der Codecs nicht kompatibel sind und hinterher gar nichts mehr funktioniert. Die in den Codec Packs enthaltenen Codecs sind teils auch nicht auf dem neuesten Stand und überschreiben neuere Codecs auf Ihrem Computer. So kann es passieren, dass nach der Installation weniger funktioniert als vorher. Zusätzlich wird oftmals eine Menge von Codecs installiert, die Sie niemals in Ihrem Leben verwenden werden. Das müllt das System unnütz zu und verlangsamt Ihren ganzen Computer.

Und was passiert, wenn Sie alles wieder rückgängig machen wollen? Wenn Sie das Codec Pack deinstallieren? Die alten und überschrieben Codecs, die vorher installiert waren, können nicht wiederhergestellt werden. Stattdessen werden alle Codecs gelöscht, die das Codec Pack installiert hat. Danach funktioniert unter Umständen gar keine Mediendatei mehr auf Ihrem Computer.

Alternativen

Was sollen Sie nun aber machen? Sie wollen ja schließlich Ihre Videos und Audiodatein ansehen und anhören. Zunächst helfen oftmals Player weiter, in denen die Codecs bereits integriert sind. Ein gutes Beispiel ist hier der VLC Media Player, der MPlayer oder der Media Player Classic. Diese Player verstehen oft schon von Hause aus jede Menge Audioformate und Videoformate, so dass sich die Frage nach den Codecs nicht stellt. Sie sollten also zunächst besser ausprobieren ob Sie mit einem der Programme Ihre Datei abspielen können anstatt wild irgendwelche Codecs zu installieren.

Und wenn man doch einen Codec braucht?

Wenn das alles nicht funktioniert und die Datei abspielen wollen, kommen Sie nicht drumherum, sich den Codec für die Datei zu suchen und zu installieren. Nun ist aber Vorsicht geboten. Sie sollten genau wissen, was Sie da tun, um nichts zu zerstören. Das schlimmste was Sie tun können ist unwissend alle Codecs durcheinander zu installieren oder mehrere Codec Packs gleichzeitig komplett zu installieren.

  • Wenn Sie das Codec Pack installieren, sollten Sie manuell einstellen, dass nur die Codecs installiert werden, die Sie wirklich benötigen. Hier müssen Sie auch auf die Versionsnummer achten, damit Sie keinen neueren Codec mit einem älteren überschreiben.
  • Wenn Sie einen Codec erneut installieren oder erneueren möchten, sollten Sie den alten Codec unbedingt vorher komplett deinstallieren und vom System entfernen. Da manchmal verschiedene Versionen der gleichen Codecs eine andere Struktur aufweisen kann es ansonsten passieren, dass Codecs nicht überschrieben werden und doppelt auftauchen. Wieder käme es zu Abspielproblemen, die schwer zu beheben sind
  • Wählen Sie keine Inkompatiblen oder doppelten Codecs aus. Manchmal beinhalten Codec Packs veraltete Codecs, hier sollten Sie immer die neuere Version bevorzugen. Manchmal sind auch Shareware Codecs enthalten, die dann freie Codecs überschreiben oder Codecs für bestimmte Hardware, bestimmte Programme oder bestimmte Dateien, die Sie sowieso nicht verwenden. Das alles brauchen Sie nicht.
  • Für den Notfall sollten Sie einen System-Wiederherstellungspunkt setzen. Damit können Sie zur Not die Installation rückgängig machen. Denn wie oben bereits erwähnt ist die manuelle Installation meist schwierig bis unmöglich.

Codec einer Datei bestimmen

Wenn Sie eine Datei haben, die sich nicht abspielen können, sollten Sie als erstes den Codec der dabei bestimmen und sich dann auch wirklich nur diesen Codec besorgen und installieren und nicht alle aus einem Pack. Mit der richtigen Software ist es einfach den Codec einer beliebigen Videodatei zu bestimmen. Wir haben dies in unserem Tutorial "Codec einer Videodatei herausfinden" beschrieben.

 
  
 

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